Die Ankündigung einer großen News von Mattel vor ein paar Tagen ließ mich aufhorchen. Barbie, die berühmteste und zugleich wohl perfekteste Puppe der Welt gibt es nun nicht mehr nur in ihrer berühmten, makellosen Körperform. Die größte Veränderung in ihrer 57-jährigen Erfolgsgeschichte und eine großartige Entwicklung. Denn Nein, das heißt nicht nur „Die Puppe gibt es jetzt auch mit runden, weiblichen Formen“, sondern das bedeutet viel mehr.
So viel mehr, dass es einem der berühmtesten Magazine der Welt ein Titelbild wert ist. Die neue curvy Barbie ziert das Cover des TIME Magazines. Barbie ist mehr als „nur eine Puppe“, sie ist eine Ikone und stand schon immer auch für Emanzipation. Wenn nicht solch eine „Big Playerin“ die auf dünn, makellos und perfekt fixierte Welt wachrütteln kann, wer dann? Wir alle sind mit Barbie aufgewachsen, haben in unserer Kindheit viel Zeit mit ihr verbracht. Und auch im Erwachsenenalter zeigt sie regelmäßig Präsenz, auch wenn wir unsere Freizeit nicht mehr mit Teeparties in ihrem pinkfarbenen Traumhaus verbringen.
Barbie war schon immer eng mit der Modewelt verbunden. Viele bekannte Designer haben sie bereits in ihre Kreationen gehüllt und in den vergangenen Jahrzehnten hat sie alle Trends mitgemacht, ja teilweise sogar kreiert. Barbie war schon immer ein Spiegel der Gesellschaft und unserer Zeit. Sie hat insgesamt 180 Berufe ausgeübt und ist in die Rollen der großen Filmdiven und Popstars geschlüpft. Das perfekte Model, die perfekte Anziehpuppe (In Barbies Fall sind die Maße natürlich sehr überspitzt, aber sie geben eine Richtung vor.), an der sich gewissermaßen die ganze Modeindustrie orientiert. Denn nüchtern betrachtet fungiert auch ein Model auf dem Runway als Anziehpuppe. Ist eine Frau perfekt gestylt, wird sie als „Barbie“ bezeichnet. Barbie steht für Perfektion. Doch wer definiert diese Perfektion? Ich habe diese Beschränkung auf nur einen Körpertyp schon oft kritisiert. Wer sagt, dass gertenschlank und langbeinig die Definition von Perfektion ist? Gibt es Perfektion überhaupt? Im Gespräch mit anderen stellt sich immer wieder aufs Neue heraus: Perfektion ist sehr subjektiv. Es gibt nicht diesen einen Körpertyp. Nicht nur diese eine Haar- oder Hautfarbe. Es gibt so viele unterschiedliche Frauentypen, solch eine vielfältige Form von Schönheit. Und dennoch wird nur ein ganz bestimmter Typ von der Gesellschaft als „erstrebenswert“ bezeichnet. Es ist Zeit, dies zu ändern! Und auch wenn es sich bei Barbies neuen Körpertypen um eine spielerische Herangehensweise handelt, so ist es doch ein großer – und somit ein äußerst wichtiger – Schritt in die richtige Richtung. Und dieser Schritt ging gestern durch die Medienwelt. Zur Spielwarenmesse in Nürnberg gab Barbie die Erweiterung der sogenannten Fashionistas Linie bekannt und stellte die neuen Püppchen vor. Ab sofort wird es neben der altbekannten Barbie eine kurvigere, sowie eine große und eine zierliche Version geben. Noch mehr Vielfalt gibt es dank 22 Augenfarben (Ich wusste zuvor gar nicht, dass es in der Realität so viele verschiedene Augenfarben-Varianten gibt) und 25 verschiedene Haarstile. Jedes Mädchen kann sich ab sofort nicht mehr nur die Barbie auswählen, die dem Model aus dem TV, sondern der großen Schwester, der besten Freundin oder der überall alles geliebten Mama ähnelt.
Ja, ich bin der Meinung, dass diese kleine Puppe etwas ganz Großes lostreten kann. Die Veränderung dieses festgefahrenen Schönheitsideals ist mehr als überfällig. Ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt und das ich heute wieder einmal zur Diskussion stellen möchte. Wie gefällt euch das neue Konzept von Barbie? Ist die im Bezug auf Körpertypen so festgefahrene Modewelt endlich bereit für eine Veränderung?
In freundlicher Zusammenarbeit mit Mattel
Bilder: Mattel